Verkehrsunfall mit chemischem Gefahrgut
Datum: 6. Juni 2023 um 14:19 Uhr
Alarmierungsart: Vollalarm Gesamtwehr
Dauer: 4 Stunden 26 Minuten
Einsatzart: Technische Hilfeleistung
Einsatzort: Bundesautobahn 5
Mannschaftsstärke: 43
Fahrzeuge: 1-12 , 1-19-2 , 1-22 , 1-46 , 1-52 , 1-74 , 10 , 2-19 , 2-42 , 3-19 , 3-42 , 4-19 , 4-42
Weitere Kräfte: Abschleppunternehmen , Autobahnpolizei , DRK Malsch Notfallhilfe , Fachberater Chemie , Fachfirma Straßenreinigung , Feuerwehr Muggensturm , Rettungsdienst
Einsatzbericht:
Um 14:19 Uhr wurde die Feuerwehr Malsch mit allen vier Abteilungen mit dem Alarmstichwort „VU mit chemischem Gefahrgut“ auf die Bundesautobahn 5 alarmiert. Dort kam es zu einem Unfall mit vier beteiligten Fahrzeugen. Darunter ein Leichenwagen und ein Sprinter welcher zwei Fässer mit zunächst unklarem chemischem Gefahrgut geladen hatte.
Noch auf der Anfahrt der Feuerwehr konnte durch ein ersteintreffenden RTW die Stoffnummer anhand der Frachtpapiere an die Leitstelle übermittelt werden. Beim Eintreffen der Feuerwehr und nach erster Lageerkundung durch einen Trupp unter Atemschutz konnte die Stoffnummer an den Fässern abgeglichen und bestätigt werden. Hierbei handelte es sich um zwei 80 kg Fässer mit der Stoffnummer UN 3088. Dies ist ein selbsterhitzungsfähiger organischer fester Stoff, welcher leicht oder spontan entzündbar ist. Dieser entwickelt giftige und reizende Dämpfe bei Erwärmung oder Brand. Eine Erwärmung der Behälter kann zu einem Druckanstieg und Bersten führen. Ebenso besteht eine Rückzündungsgefahr über einen längeren Zeitraum.
Um an die zwei Behälter zukommen musste zunächst der aufgefahrene Leichenwagen mit der Seilwinde des Rüstwagens vom Sprinter getrennt werden. Während den Maßnahmen wurden die Behälter durch einen Spalt an der Hecktüre immer wieder durch einen Trupp unter Atemschutz mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Nachdem beide Fahrzeuge voneinander getrennt waren, wurde durch einen weiteren Trupp unter Atemschutz die deformierten Hecktüren des Transporters mit hydraulischem Rettungsgerät geöffnet. Nachdem man Zugang zu den Gefahrgutbehältern hatte und keinerlei Beschädigung sowie Erhitzung feststellen konnte, wurden beide Fässer entladen und zum Abtransport bereitgestellt. Ebenso wurde der Bestatter welcher mit einem Ersatzfahrzeug an die Einsatzstelle kam, beim Umladen des Leichnams unterstützt.
Alle Maßnahmen fanden unter Absprache mit den beiden Fachberatern Chemie und Umwelt statt. Die Autobahn musste bis das Gefahrgut geborgen war aus Sicherheitsgründen voll gesperrt bleiben.
Um den Grundschutz sicherzustellen besetzte, über die komplette Einsatzdauer, die Feuerwehr Muggensturm mit einem Löschfahrzeug das Feuerwehrhaus in Malsch.